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Torwächters Notizen – August 2024

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Die meisten Felder sind abgeerntet, die Nächte werden kühler – unverkennbare Zeichen, dass es Herbst wird bei uns.

Erwartungsgemäß war der August ein ruhiger Monat. Die Sommerferien gingen zu Ende, unsere Schülerinnen und Schüler machen sich morgens wieder auf den Weg zu ihren Schulen. Vorher hatte die kfd anlässlich des Festes „Maria Himmelfahrt“ noch zu einer etwas außergewöhnlichen Andacht in den Bangern eingeladen.

Soweit alles ruhig und friedlich. Aber dann gab es doch plötzlich einen Moment, in dem es mir die Sprache verschlagen hat. Und ihr wisst: Das kommt nicht so oft vor!

Was war passiert? Ich war zu einer Feier eingeladen und hörte dort eine seit vielen Jahren in Bredenborn lebende Frau sagen, dass „in Bredenborn viel zu wenig Ehrenamt gelebt würde und dass ‚die von der Heimatstube‘ viel zu wenig machen.”

Ich war über diese Äußerung so verdattert, dass ich darauf nichts sagen konnte. In Bredenborn zu wenig Ehrenamt? Was ist mit dem Engagement der vielen Vereine? Haben wir nicht auf dem Schützenfest und am 1. Mai gesehen, wie toll unsere Vereine sich gegenseitig unterstützen und was sie alles auf die Beine stellen? Ist unsere Schützenhalle, auf die so viele andere Orte neidisch sind, nicht Beweis genug, wie viel ehrenamtliche Tätigkeit und wie viel Zeit die Engagierten für das Dorf einbringen? Werden die Tätigkeiten für die Bürgerwiese und die „Grüne Oase“ im Bangern nicht gesehen? …

Ich habe mich sehr über die Sätze dieser Frau geärgert. Und dann habe ich darüber nachgedacht, wie sehr sie sich selbst schon in das Vereinsleben und ins Ehrenamt eingebracht hat. Außer mal Kaffee eingießen ist mir da nicht viel eingefallen. Aber anderen, die sich wirklich seit Jahren engagieren, vorwerfen, sie würden zu wenig tun?

Ich glaube, das ist das, woran unsere Gesellschaft heute krankt: Einige erwarten von anderen alles, sind aber nicht bereit, selbst etwas zu tun oder sich selbst einzubringen. Anstatt auch zu geben, fordern sie nur. Sie kennen ihre Rechte, lehnen es aber ab, auch die Pflichten zu erfüllen. Sie sind mit einigem nicht einverstanden und wollen dafür eine Alternative. Gleichzeitig merken sie nicht, dass diese Alternative auch keine Lösung für ihre Probleme parat hat und eher noch mehr Probleme mit sich bringt.

Gut, dass wir in Bredenborn noch viele Engagierte und fleißige Hände haben. Ich hoffe, das bleibt so! Wir alle können dabei mithelfen. Entweder dadurch, dass wir uns in den Vereinen, Institutionen und Gruppierungen einbringen, und/oder dadurch, dass wir diese bei ihren Unternehmungen und Projekten unterstützen. Eine Gelegenheit ergibt sich dafür schon bei der Apfelsaftaktion der Heimatstube. Also bei denen, die ja zu wenig machen… Oder wie war das?

Ich reg mich jedenfalls jetzt nicht mehr auf, sondern bin stolz auf das Engagement in unserm Dorf!

Bis demnächst

Euer Torwächter
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