Historie des Musikvereins
Aus der Geschichte des Musikvereins Bredenborn
vorgetragen beim Jubiläumskonzert am 11. Dezember 2005 anlässlich des 80. Geburtstags (Gründung am 25.01.1925) vom Ehrenmitglied des Musikvereins, Anton Versen
Im Jahre 1924 wurde durch den damaligen Gemeindevorsteher der Gemeinde Bredenborn Herrn Josef Vandieken ein Verein für Heimat- und Jugendpflege gegründet. Der 1. Vorsitzende war Johannes Müller (Pellen). Dieser Verein war aufgegliedert in verschiedene Abteilungen, nämlich dem „Theaterverein, dem Gesangverein und dem Musikverein. Die eigentliche Gründung des Musikvereins erfolgte jedoch erst am 25. Januar 1925 durch 20 musikbegeisterte Bredenborner.
Gründungsmitglieder waren: Karl Fischer 71 b, Heinrich Meier 42, Anton Sänger 838, Franz Wolff 108, Josef Thauern 88, Franz Langhals 105, Franz Tenge 127, Josef Osterholz sen. 13, Josef Wolff 86, Wilhelm Potthast 36, Wilhelm Göke 2 a, Anton Rüther 141, Josef Vandieken 35, Anton Grothe 73, Gerhard Vandieken 35, Heinrich Liene 100, Heinrich Hek 35, Alois Potthast 36, Heinrich Koch 78, Wilhelm Rippe 141.
Zum 1. Vorsitzenden des Musikvereins wurde Karl Fischer gewählt, der zu diesem Zeitpunkt auch Vorsitzender des Theatervereins war. Anton Sänger übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden. Der Verein für Heimat- und Jugendpflege hatte an die damals selbstständige Gemeinde Bredenborn einen Antrag zwecks Beihilfe zur Finanzierung der Instrumente gestellt, der in der Ratssitzung vom 20. März 1925 mit der Auflage genehmigt wurde, dass Blasinstrumente nur solchen Mitgliedern überlassen werden dürfen, welche ständig am Ort bleiben und nicht nach vorübergehender Arbeitsmöglichkeit auf den Erwerb in der Fremde angewiesen sind. Einige Mitglieder traten daher erst einmal aus der Musikkapelle wieder aus.
Um mit den bereits vorhandenen Blasinstrumenten auch Lieder nach Noten spielen zu können, wurde Musikmeister Georg Kraus aus Nieheim verpflichtet. Musikmeister Kraus bekam für seine Tätigkeit pro Übungsabend 2,50 Mark. Des Weiteren musste er von Nieheim geholt und zurückgebracht werden. Die Mitglieder des Vereins mussten sich verpflichten, dass an jedem Übungsabend von jeweils einem anderen Mitglied 2 Butterbrote für den Musikmeister Kraus mitgebracht wurden.
Der 1. Übungsabend hatte bereits am 29. Januar 1925 im Vereinssaal über der ganz alten Schule stattgefunden (Also quasi in den Räumlichkeiten wo der Musikverein auch heute wieder seine Heimat gefunden hat, allerdings auf der Hausseite in dem heute die Theatergruppe ihre Proben abhält.). Lediglich in den Wintermonaten zog man die wärmeren Räumlichkeiten im Badekeller der damals aktuellen Schule vor. (dort wo später die Sparkasse ihr Bankgebäude gebaut und in dem heute die Fa. „Zeit & Plan“ ihr Domizil hat. /
Nach intensiven Bemühungen bei den Proben konnte bereits Ostern 1925 der erste öffentliche Auftritt erfolgen. Nach der hl. Messe erklang vor der Kirche das Lied: „Christus ist erstanden“. Die erste Prozession folgte am Sonntag vor Pfingsten zur „Agatha-Kapelle“ auf der Heide. Bereits am 6. Januar 1926 konnte die Musikkapelle mit einigen Märschen und Walzern zur Kriegerversammlung auf dem Saale Kirchhoff aufspielen. Als erster Marsch überhaupt wurde der „Hohenfriedberger“ gespielt.
Von diesem Zeitpunkt an war die Musikkapelle zu einem festen Bestandteil im Kulturleben der Ortschaft Bredenborn geworden. Selbst die Nachbarorte wurden auf die Musikkapelle aufmerksam und es dauerte nicht lange, da mussten die Bredenborner Musiker bereits in Eilversen, Bökendorf, Altenbergen und auf dem Kloster Marienmünster zur Prozession spielen. Die Einnahmen des Vereins reichten dennoch zur Deckung der Kosten nicht aus und man war froh und dankbar, dass der Theaterverein dann und wann mit einer kleinen Spende weiterhalf.
Nach einem folgenschweren Unfall im Jahre 1927 lag Musikmeister Kraus mit Knochenbrüchen mehrere Wochen im Krankenhaus und gab seine Dirigententätigkeit in Bredenborn auf. Als Nachfolger konnte der Musikfreund Heinrich Güthoff aus Hembsen gewonnen werden. Die Musikkapelle Bredenborn nahm einen enormen Aufschwung und konnte auf vielen Festen und Veranstaltungen im Ort und in der Nachbarschaft aufspielen.
Heinrich Liene kam aus der Fremde zurück und trat 1927 wieder der Musikkapelle bei. Ihm folgten 1932 Franz Engel und Josef Böhler. Letzterer war auch über viele Jahre stellvertretender Dirigent der Kapelle.
Durch den Ausbruch des Krieges, wo viele Musiker an die Front geschickt wurden, kam der Musikbetrieb zum Erliegen.
Im Jahre 1946 ergriffen einige der alten Mitglieder wieder die Initiative und bauten den Verein neu auf. Die Wiederbegründer waren: Heinrich Liene, Josef Wolff (Lüwes), Josef Osterholz sen., Franz Tenge, Heinrich Meyer sen., Josef Thauern, Franz Langhals sen., Franz Engel, Wilhelm Göke sen., Josef Böhler.
Als neue Mitglieder konnten in diesem Jahr auch Josef Ernst und Franz Langhals jun. in die Musikkapelle aufgenommen werden.
Erich Scholz, den es durch die Wirren des Krieges aus seiner Heimat in Schlesien nach Bredenborn verschlagen hatte, trat im Jahre 1947 der Musikkapelle bei. Da er schon seit dem Jahr 1926 aktiver Musiker in Musikverein Lomnitz, Kreis Waldenburg, war und über hervorragende Notenkenntnisse verfügte, übertrug man ihm die Ausbildung und die musikalische Leitung der Musikkapelle Bredenborn.
Als weitere Neumitglieder konnten im Jahre 1947 noch die Musikfreunde Ludwig Langhals und Josef Brockmann aufgenommen werden.
Um aber gute Musik zu liefern, fehlte es hier und da jedoch an Klangreife und Fülle. Darum wurden bei öffentlichen Auftritten die Musikfreunde Anton Süper, August Versen, Heinrich Versen, Franz Versen, Anton Mönnikes, Heinz Versen und später Heinz Willke von der inzwischen aufgelösten Feuerwehrkapelle aus Nieheim geholt.
Diese Musikkameraden haben über viele Jahre hinweg am Musikgeschehen in Bredenborn teilgenommen. Für die Dauer war dies jedoch keine Lösung und man musste sich mehr um den eigenen Nachwuchs kümmern. So konnten dann im Jahre 1953 die Musikfreunde Bernhard Ernst und Anton Grothe in die Musikkapelle aufgenommen werden. Ihnen folgte im Jahr 1954 Heinrich Meyer jun. sowie in 1956 Heinrich Ernst.
Im Jahre 1960 schien es fast als sollte die Musikkapelle den größten Aufschwung in der Vereinsgeschichte erleben. 15 Jugendliche hatten den Weg zur Musikkapelle gefunden, um ihr Glück zu versuchen. Die vorhandenen Instrumente reichten nicht aus, so dass sogar ein altes Feuerwehrhorn dazu diente die Lippen zu formen und die ersten Töne zu Gehör zu bringen. Leider war die Liebe zur Musik bei 14 Jugendlichen nicht von allzu langer Dauer und es bewahrheitete sich wieder einmal der alte Spruch: „Wenn Musik zu machen so einfach wäre, wären alle Menschen Musikanten“.
Als einzig überlebender der 15 Musikbegeisterten hielt Anton Versen weiterhin zur Stange. In diesem Jahr trat dann auch Heinz Nühlen der Musikkapelle bei, dem 1964 Clemens Oemkes folgte.
In den folgenden Jahren spielte man wieder zum Teil unter Mithilfe der Kollegen aus Nieheim zu Prozessionen und sonstigen Veranstaltungen in Bredenborn und den benachbarten Orten. In dieser Zeit lebte auch ein alter Brauch wieder auf, der es verdient besonders erwähnt zu werden.
Alljährlich am Heiligen Abend, wenn alle Familien vertraut um den Weihnachtsbaum saßen, versammelten sich die Mitglieder der Musikkapelle Bredenborn im Gasthof Thiele/Kirchhoff. Dort trank man zunächst auf das Wohl von Heinrich Liene, der ja bekanntlich am Heiligen Abend Geburtstag hatte, dem folgten meist noch ein oder zwei Wirterunden, ehe man sich dann auf den Weg machte um an etwa 10 verschiedenen Stellen des Ortes Weihnachtslieder vorzutragen und die Bewohner des Ortes mit musikalischen Weisen auf das hochheilige Weihnachtsfest einzustimmen und ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Der Brauch dieses Weihnachtsspielens wurde auch in den Ortschaften Nieheim und Eilversen durchgeführt. Die Anwohner der Spielstationen meinten es dann auch oftmals zu gut und wollten die durch die seinerzeit sehr kalten Winternächte gefrorenen Instrumente und Glieder mit einem guten Tropfen auftauen.
Da konnte es dann auch schon mal passieren, dass man nach einigen Stationen und Strophen die Engel im Himmel singen hörte und so einige Male kamen Dechant Niehaus noch Musikanten entgegen, wenn er am frühen Morgen um vier Uhr zur Feier der Hl. Christmette ging.
Bedingt durch die doch sehr kalten und manchmal auch tief verschneiten Winternächte, vielleicht aber auch um den Weihnachtsfrieden in den Familien nicht unnötig zu stören, schlief dieser gute alte Brauch dann nach und nach ein.
Im Jahre 1963 fand ein großes Musiktalent den Weg in die Bredenborner Musikkapelle: Friedrich Ernst mochte sein vielseitiges musikalisches Können nicht länger im Verborgenen ruhen lassen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Im gleichen Jahr trat Josef Osterholz der Musikkapelle bei und war damit nach Ludwig Langhals und Heinrich Meyer der Dritte, der das Erbe der Väter übernommen hatte.
Im Jahre 1971 folgte Ulrich Gröne und ein Jahr später Rainer Potthast dem Ruf der leichten Muse, um auch in späteren Jahren noch vielfältig für den Verein tätig zu werden.
Heinrich Meyer jun. hatte inzwischen die organisatorische Leitung der Musikkapelle von Heinrich Liene übernommen. Ihm lag die Nachwuchsarbeit besonders am Herzen und es ist seinem Einsatz zu verdanken, das in den Jahren 1976 und 1977 10 Jugendliche bzw. Schüler den Weg zur Musik fanden. Dieses war im Einzelnen: Dieter Koch, Dietmar Meyer, Ludger Potthast, Peter Krome, Peter Möller jun., Reinhard Potthast, Alois Gsenger, Heinz Bernd Meyer, Manfred Leifels und als erstes weibliches Mitglied Regina Meyer.
Die Jugendlichen übten abwechselnd mit Erich Scholz und Rudi Wolff. Letzterer war 1974 von Gehrden nach Bredenborn verzogen und hatte sich der Musikkapelle angeschlossen. Nach intensiven Bemühungen ließen die jugendlichen Mitglieder unter der Leitung von Rudi Wolff im Jahre 1977 am Nachmittag des Hl. Abends den alten Brauch des Weihnachtsspielens wieder aufleben.
Rudi Wolff wurde zur Bundeswehr eingezogen und Erich Scholz nahm sich der Jugendlichen weiterhin an und führte im Jahr 1979 Jörg Meier und Reinhold Müller in die Musik ein. Elisabeth Meyer, Sigrid Potthast und Ansgar Potthast hatten sich ebenfalls im diesem Jahr für die Musik entschieden und wurden vom Musikkollegen Josef Struck aus Sommersell auf der Klarinette ausgebildet.
Im gleichen Jahr wurde von der Kreisvolkshochschule Höxter ein Kurs über „Erlernen der Grundbegriffe der Blasmusik und Instrumentenkunde“ angeboten. Dieser Kurs lag in den bewährten Händen von Fritz Kersting, welcher nach Fertigstellung des Wohnhauses in Bredenborn von Altenbeken nach hier verzogen war.
Fritz Kersting war allen ein bekannter Musiker, hatte er doch über viele Jahre hinweg mit dem Bundesbahnorchester Altenbeken und mit seiner Musikband auf den Schützenfesten in Bredenborn und den Nachbarorten immer für großartige Musik und hervorragende Stimmung gesorgt. Der nächste Kurs wurde im Herbst 1979 begonnen, dem ein weiterer ab 16. Januar 1980 folgte.
Begeistert von der Nachwuchsarbeit und der guten Atmosphäre erklärte sich Fritz Kersting bereit, als Kapellmeister und Ausbilder der Musikkapelle Bredenborn tätig zu werden, obwohl er noch die Blaskapelle Pömbsen leitete und auch beim Bundesbahnorchester Altenbeken seinen musikalischen Dienst versehen musste.
Es wurde jedoch vereinbart, dass bei Überschneidungen Anton Versen als Dirigent bei den Auftritten fungiert, so wie dies auch unter Erich Scholz häufig üblich war.
Erich Scholz legte nach 33-jähriger Tätigkeit den Dirigentenstab in jüngere Hände und widmete sich fortan nur noch der Einzelausbildung mit dem Nachwuchs und als Trompeter im Orchester.
Der erste öffentliche Auftritt mit Fritz Kersting fand am hl. Abend 1979 in der Kirche in Bredenborn statt. In einem kleinen Konzert wurden Weihnachtslieder und Weihnachtsmärsche aufgeführt, deren Darbietung in Harmonie und Klangfülle die anwesenden Kirchenbesucher zu Beifallsstürmen hinreißen ließ.
Dieses kleine weihnachtliche Konzert und die weiteren in den Jahren 1980 — 1983 waren der Grundstein für die dann ab 1984 folgenden Vorspielnachmittage und vorweihnachtlichen Konzerte hier im Jugendheim der Schützenhalle.
Ein neuer Abschnitt der Vereinsgeschichte begann am 19. Januar 1981: Nach intensiven Vorbereitungen und der Erstellung einer Satzung wurde erstmals eine Mitgliederversammlung durchgeführt und zur Bewältigung der inzwischen doch vielfältigen Aufgaben zum ersten Mal in der Geschichte des Musikvereins ein Vorstand gewählt der sich wie folgt zusammensetzte: 1. Vorsitzender: Heinrich Meyer, 2. Vorsitzender: Rainer Potthast, Geschäftsführer: Anton Versen, Schriftführer. Johannes Meyer. Der Verein wurde in das Vereinsregister eingetragen und trat im gleichen Jahr dem Volksmusikerbund bei.
Bereits am 4. April fand unter Beteilung mehrerer befreundeter Vereine ein großes Konzert hier im Jugendheim statt. Im September 1982 fanden 10 Vereine den Weg nach Bredenborn, um an 2 Tagen ein Oktoberfest mit den Bredenbornern zu feiern.
Erstmals in der Vereinsgeschichte wurden zahlreiche Ehrungen durch den Volksmusikerbund vorgenommen. Bürgermeister Heinrich Krome betonte in seiner Festansprache, dass man sich Bredenborn ohne Musik und ohne den Musikerverein gar nicht mehr vorstellen könne.
Um diese Aussage für die Zukunft zu bestätigen wurde ab Juli 1982 mit Klaus Prasse eigens ein Ausbilder und Koordinator für die Jugendarbeit engagiert.
Die ersten Erfolge wurden 1984 auf dem Kreisjugendmusikfest in Löwen sichtbar, wo der Musikverein Bredenborn erstmals mit einem Jugendorchester unter der Leitung von Klaus Prasse auftreten konnte.
Auf der Generalversammlung am 19. April 1985 legte Heinrich Meyer das Amt des 1. Vorsitzenden nieder. Zum neuen 1. Vorsitzenden wählte die Versammlung den seit geraumer Zeit in der Jugendausbildung tätigen Ulrich Gröne, Johannes Meyer wurde 2. Vorsitzender und Anton Becker neuer Schriftführer. Anton Versen blieb weiterhin Geschäftsführer des Musikvereins.
Das Jahr1985 wurde vom Europarat und den Europäischen Gemeinschaften als das „Europäische Jahr der Musik“ und von der UNO als das „Jahr der Jugend“ ausgerufen. So passte es wunderbar, dass der Musikverein Bredenborn auf 60 Jahre zurückblicken und dieses Jubiläum in Verbindung mit dem 10. Kreismusikfest des Volksmusikerbundes Kreisverband Höxter feiern konnte. 34 musikalische Vereinigungen mit über 1 000 aktiven Musikerinnen und Musikern hatten den Weg nach Bredenborn gefunden und machten Bredenborn, wie es die Presse damals schrieb, „zu einem Mekka der Musik“. Zahlreiche Ehrengäste krönten mit ihrem kommen dieses Jubiläum und selbst der Bundesmusikdirektor Günter Marx ließ es sich nicht nehmen, an diesem Ereignis in Bredenborn teilzunehmen.
Der musikalische Alltag ging jedoch weiter, zahlreiche Auftritte folgten, die Jugendarbeit wurde weiter forciert und zeigte immer größere Erfolge.
Nach nur 2 Jahren stellte Ulrich Gröne aus beruflichen Gründen sein Amt als 1. Vorsitzender wieder zur Verfügung. In Ermangelung entsprechender Kandidaten erklärte sich der langjährige Geschäftsführer Anton Versen bereit diese Aufgabe zu übernehmen und wurde auf der Versammlung am 26.04.1987 zum 1. Vorsitzenden gewählt. Heinz-Bernd Meyer wurde neuer Geschäftsführer. Johannes Meyer blieb 2. Vorsitzender und Anton Becker weiterhin Schriftführer.
Im Jahre 1987 begann für den Musikverein Bredenborn eine weitere Ära, denn man fuhr erstmals für drei Tage zum größten Weinfest im Rheingau nach Hochheim, um die rd. 300 000 Besucher auch mit ihrer Musik zu erfreuen. Es war für die Aktiven eine Mischung aus anstrengender Arbeit aber auch freudiger Freizeitgestaltung. Das Zusammenleben auf engstem Raum war für viele ein spannendes Erlebnis und in jedem Fall war es für die Gemeinschaftsfindung eine positive Erkenntnis. Diesem ersten Auftritt in Hochheim sollten dann noch neun weitere folgen, bei denen man viele neue Freunde kennen und schätzen lernte. Hierbei muss die Familie Emil und Christa Fassbender. Fam. Wilfried und Annche Schneider und Walter Eifel besondere Erwähnung finden.
Ohne diese und vielen weiteren ungenannten Helfern und Spendern wäre das Unternehmen Hochheim für den Musikverein nicht möglich gewesen.
In Hochheim fand man auch Kontakt zu einem der bekanntesten Chöre Deutschlands, wenn nicht gar der gesamten Welt, nämlich den „Mainzer Hofsängern“, die dann auch Anlässlich des 70. Geburtstages des Musikvereins am 8. und 9. November 1995 mit einer Abordnung in Bredenborn weilten und die Besucher mit ihren Darbietungen zu Beifallsstürmen hinreißen konnten.
Neben den immer wieder zahlreichen Auftritten, den unzähligen Proben und der intensiven Jugendarbeit fanden die Vorstände immer noch Zeit und Möglichkeit mit den Mitgliedern gesellige Veranstaltungen, Fahrten, Weihnachtsfeiern und vieles mehr zu planen, zu organisieren und durchzuführen um dadurch auch das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Im Jahre 1991 übernahm Astrid Bickmann (heute Müller) als erste weibliche Vorsitzende die Führungsaufgabe von Anton Versen, die sie bis 1995 innehatte. Ihr folgte dann Rainer Potthast der bis 1999 an der Spitze des Vereins stand und in den Jahren 1996 bis 1999 auch gleichzeitig als Dirigent tätig war, nachdem zuvor nach dem Ausscheiden von Fritz Kersting und Klaus Prasse sich kurzfristig Ingo Otte in 1995 und Erke van der Glas 1995 und 1996 als musikalische Leiter versucht hatten.
Im Jahre 2001 übernahm Friedrich Ernst die Aufgaben als 1. Vorsitzender und ihm war es vergönnt am 13. Mai 2001 ein neues und eigenes zu Hause mit Übungsräumen in der Alten Schule für den Musikverein zu übernehmen. Man muss feststellen, dass zur Fertigstellung zwar viel Einsatz und Idealismus seitens der Aktiven und der freiwilligen Helfer nötig war, man darf aber auch im nach hinein sagen, dass sich der Aufwand und der hohe Einsatz der finanziellen Mitteln gelohnt haben. In jedem Falle hatten die bislang in diesen Räumen tätigen Dirigenten Marion Thauern, vielleicht noch besser bekannt als Marion Echterling von 1999 bis Febr. 2002 und ab diesem Termin bis zum heutigen Tage Adam Mandrysch bessere Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten als diejenigen die zuvor in verschiedenen Räumlichkeiten unter schwierigen Bedingungen tätig waren.
Gleiches gilt für die inzwischen vielen Ausbilder des Vereins die mit ihren Schülern in Ausbildungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen in einer ungestörten Umgebung arbeiten können.
Sicherlich auch nicht zuletzt deswegen haben sich inzwischen wieder beachtliche Erfolge eingestellt und konnte auch die Gründung eines neuen Jugendorchesters mit derzeit 20 Mitgliedern unter der Leitung von Bernd Echterling vollzogen werden.
Erwähnt werden sollte letztendlich auch noch, dass der Musikverein Bredenborn anlässlich des Liborischützenfestes im Jahre 2004 mit Friedrich und Anna Ernst das Königspaar, aber auch den gesamten Hofstaat stellte und dadurch noch einmal besonders den Beweis lieferte, dass man jederzeit bereit ist an einem harmonischen und vom Gemeinschaftsgeist geprägten Dorfleben mitzuwirken.
Auf der diesjährigen Generalversammlung trat Friedrich Ernst als 1. Vorsitzender des Musikvereins zurück und die Versammlung wählte Cornelia Schlüter aus Hohehaus als Nachfolgerin. Diese Wahl zeigt auch, dass der Musikverein Bredenborn inzwischen nicht mehr allein aus Bredenborner Musikerinnen und Musiker besteht, sondern dass von den derzeit 67 Aktiven eine Großzahl aus den umliegenden Ortschaften kommen und auch Aufgaben und Verantwortung für diesen Verein übernehmen. Dennoch hoffen und wünschen alle Bredenborner, insbesondere die älteren ehemaligen Mitglieder, dass die Tradition gewahrt und der jetzige Name des Vereins entsprechend dem Willen seiner Gründungs- und Wiederbegründungsväter erhalten bleibt.
Das aber auch im Musikverein Bredenborn, so wie in jedem anderen Verein oder auch in jeder guten Familie nicht nur immer alles glatt lief und hier und da in der Vergangenheit auch Fehlverhalten von Mitgliedern und Vorstand das Vereinsleben stark belastet hat, sollte Beispiel und Warnung für die Zukunft sein, dass sich solche Dinge nicht noch einmal wiederholen und soll am Ende meiner Ausführungen auch nur kurz Erwähnung finden, aber letztendlich gehören auch solche Vorkommnisse zum geschichtlichen Ablauf eines Vereins.
Die Zeiten zwischen den erwähnten Höhepunkten waren ganz sicherlich immer mit viel musikalischer Arbeit, mit intensiven Bemühungen, mit Idealismus und Opferbereitschaft ausgefüllt und vom Gemeinschaftsgeist geprägt und haben den Musikverein Bredenborn aus den kleinsten Anfängen zu dem gemacht, was er hier und heute darstellt, nämlich einen hervorragend ausgebildeten musikalischen Klangkörper, der es verdient immer wieder gehört und unterstützt zu werden.